Samstag, 19. November 2011

[In eigener Sache] Student C. - Retrospektive, Monat Eins

Uniplatz und Löwengebäude
Aufgrund der Nachfrage gibt es nun einen kleinen Einblick in mein Leben als Student. Seit 1. Oktober bin ich, wie bereits erwähnt, Immatrikulierter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 
Viel gibt es noch gar nicht zu erzählen, denn das Meiste kommt für mich noch. Doch als kleiner Einblick:

Fachliches:
Ich studiere zwei Fächer, Deutsche Sprache und Literatur (DSL) sowie Berufsorientierte Linguistik. Und, trotz der erst wenigen Wochen, zeichnet sich bereits ab, welches mir mehr Spaß bereitet. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich in DSL so gewaltig-spannenden Themen wie Altgermanistik habe, in der wir gerade mittelalterliches Deutsch lernen. Affrikate, Zweite bzw. Hochdeutsche Lautverschiebung, Bennrather Linie, dentaler Reibelaut und weitere tolle, tolle Sachen gibt zu büffeln. 
Ebenso hatte ich bereits eine Dozentin zum Beginn unserer Ringvorlesung, die uns laut ankündigte: "Diese Sitzung werde ich heute schlecht halten." Kein Scherz!

Doch generell macht mir das Studieren schon Spaß. Endlich wieder Herausforderungen, (mehr oder minder) sinnvolle Diskussionen und Leute, mit denen man über allen möglichen Sinn und Unsinn reden kann. Womig ich gleich wäre bei:

Pesönliches:
Das Uni-Leben ist schon eine ziemliche Umstellung. Dass ich es nicht mit einer Schulklasse vergleichen kann, ist mir schon klar. Aber vielfach befällt mich eine etwas melancholische Grundstimmung, wenn ich gerade daran denke, wie schön ich mit dem Gegenüber gerade rede und mich amüsiere, aber ihn/sie vielleicht nie wieder sehen werde. Man möchte sich ja nicht gleich zu Anfang mit Kontaktdaten aufdrängen. 
Dennoch ist das ein Zustand, an den ich mich wirklich erst gewöhnen muss - zumal ich es als Schrift-Architekt (siehe hier) inzwischen gewohnt bin, als erstes die Visitenkarten auszutauschen. Studentenvisitenkarten wäre vielleicht auch mal eine nette Idee ...

Doch wie geht es euch. Es müssen nicht nur die Studenten antworten (ich weigere mich gegen den Terminus "Studierende"!), wenngleich das natürlich naheliegender ist. Wie fühlt Ihr euch, wenn Ihr in eine neue Umgebung kommt. Schule, Arbeit, Privatleben - jeder Austausch ist mir an dieser Stelle erwünscht und lieb.

PS: Ich denke, ich melde mich nach dem ersten Semester mit einem Zwischenfazit und im Laufe des Zweiten mit einer konkreten Meinung. Vorher werde ich sowas auch kaum beurteilen können, denke ich.

6 Kommentare:

  1. DSL, was für eine grandiose Abkürzung, ich musste grad so lachen. :D An Mittelhochdeutsch erinnere ich mich noch mit Grausen, das war mehr oder weniger der Grund, warum ich das Fach damals hingeschmissen hab. Dafür habe ich Linguistik geliebt! Machst Du sicher auch, oder?

    Das mit dem Austausch von Kontaktdaten kann ich nur bestätigen, ich habe praktisch mein gesamtes Studium über Leute kennen gelernt und anschließend nie wieder gesehen. (Das liegt aber auch daran, dass die Fluktuation bei Kunstgeschichte recht hoch ist.) Erst jetzt beim Abschluss, wo man doch ein Interesse daran hat, sich auszutauschen, habe ich richtig gute Freunde gefunden. Und mit denen habe ich dann auch Adressen getauscht, damit man nach dem Studium in Kontakt bleiben kann ...

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  2. Gut zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht. Da haben wir es dank Digitalisierung, sozialer Netzwerke und all dem schon so leicht wie nie, in Kontakt zu bleiben. Dennoch bestrebt sich keiner meiner Kommilitonen, dies zu tun. Wenn ich jemanden gut leiden kann, dann tausch ich gern Kontaktdaten aus. ... Vielleicht sollte ich einfach mal Visitenkarten drucken? *g*

    Übrigens habe ich im Studium bislang nur solche tollen Abkürzungen: DSL, BLIK, OPAC, Studip, Studmail usw.
    DSL und BLIK sind meine Studienfächer, denn letzteres ist ausgeschrieben "Berufsorientierte Linguistik im Interkulturellen Kontext". Und wir Studenten heißen somit BLIKies. -.-
    Und: Ja, ich liebe die Linguistik! Mit Altgermanistik kann ich mich aber zumindest arrangieren - man kann halt nicht jedes Seminar toll finden. ^^

    Jes, wann hörst du eigentlich mit dem Studieren "offiziell" auf? Oder ist schon alles vorbei?

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  3. Arrg.. Manchmal verwünsche ich die mobile Version von Blogspot -.-
    Kommentar futsch..
    Meine Zeit als Student hat leider nur drei Jahre gedauert, aber es war ne richtig tolle Zeit!
    Meine damalige Klicke hat wohl teilweise noch Kontakt. Aber ich als Abbrecherin gehöre da natürlich nicht mehr dazu ;)
    Aber da man eh immer und überall neue Leute kennenlernt ist das nicht schlimm, sonst könnte man sich vor Kontakten ja gar nicht mehr retten^^

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  4. In meinen zwei Jahren Studium habe ich eigentlich in jedem Kurs neue Leute kennen gelernt. Das war nach einer Weile schon anstrengend, vor allem konnte ich mir total schlecht Namen merken. Bei gemeinsamen Hausaufgaben habe ich dann immer gesagt "Schreib mir mal deine Uni-Mailadresse auf", womit ich dann Vor- und Nachnamen hatte. ^^
    Nach meinem ersten Jahr Uni habe ich mir verzweifelt die Schule zurückgewünscht, in der mir mal deutlich gesagt wurde, WAS und WIE und BIS WANN ich meine Sachen machen musste. Immer alles freiwillig machen zu dürfen strengt an - denn wenn du keine Selbstdisziplin hast bist du ständig versucht, etwas nicht zu machen. Es kontrolliert ja keiner...

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  5. @Autor: Ich hab damals während des Linguistik-Kurses sogar angefangen, eine eigene Sprache für meine Storys zu erfinden. Mit den Vokabeln bin ich nie so recht vorangekommen, aber die Grammatik steht. :)

    Wann genau ich exmatrikuliere, weiß ich noch nicht, irgendwann im Januar, schätze ich. Mir fehlen noch die Prüfungen in Archäologie.

    @Sandra: Die Freiwilligkeit ist wohl für viele ein Problem. Ich kenn einen Haufen Leute, die zwar keine Seminare mehr belegen müssen, aber ein bis zwei Semester brauchen, um ihre Hausarbeiten aufzuholen, bevor sie mit dem Magister anfangen können. Durch den Bachelor ist es jetzt aber auch für die letzten Magisterstudenten strenger geworden.

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  6. @Mikage/Sandra: Dass man ständig neue Leute kennenlernt ist an sich ja eine tolle Sache; aber irgendwie scheint da nichts richtig hängen zu bleiben. Ich find's schade, dass so viele der Bekanntschaften so oberflächlich bleiben und viele anscheinend auch kaum ein Interesse daran haben, sowas mal zu vertiefen. Das ist sowas, was ich wiederum nicht für mich nachvollziehen kann. :/
    Allerdings studier ich ja noch nicht mal zwei volle Monate - Cliquen etc. müssen sich ja erstmal bilden. Wie ging es euch zu der Zeit?

    @Sandra: Ja, die Selbstdisziplin ist so eine Sache. Aber ich mach meine Sachen ja gern und hab bislang immer eine gute Arbeitsmoral bescheinigt bekommen. Also geht das schon ... es ist ja immerhin kein Integralrechnen oder der Zitronensäurezyklus. *schaudernd erinner*

    @Jes: Zu einer eigenen Sprache hat es bei mir nie gereicht. Vokabeln, Namen etc. fallen mir immer recht spontan ein, aber eine eigene Sprache mit Syntax, Gramatik usw.? Puh.
    Hab übrigens vor kurzem einen Archäologie-Studenten kennengelernt. Netter Kerl. Macht mit mir zusammen als Nebenfach Germanistik ... und will auf seine erste Ausgrabung schon aus Prinzip eine Fedora mitnehmen. Ich mag ihn. ^^

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