Montag, 19. September 2011

[Leseprobe] Im Spiegel anderer ...

Da ich gerade an dieser Kurzgeschichte schreibe, möchte ich meinen vorrangig weiblichen Lesern eine kurze romantische(?) Leseprobe zukommen lassen. Dieses Stück ist noch unbearbeitet und nicht gegengelesen, frisch aus meiner digitalen Feder stammend, noch dampfend warm.

Teilt mir bitte mit, was Ihr davon haltet. Gerade weibliche Kommentare kommen mir hier sehr gelegen.
Er hob seinen linken Arm und legte ihn auf meine Schulter. Mit dem Zeigefinger berührte er eine Schneeflocke, die auf meinen Mantel gefallen war. Wir verstummten beide. Es hatte angefangen zu schneien.
Er nahm die Flocke mit dem Finger auf und sah, wie sie sofort schmolz. Weitere folgten, rieselten auf mich und ihn. Sie umrahmten uns beide. Sie verfingen sich in meinen Haaren, blieben auf dem Mantel haften. Sie rieselten ihm eine Krone und schwebten wie Konfetti herab.
Ich sah ihn an, mein Herz pochte. Meine Wangen waren heiß, die Finger eiskalt. Ich fühlte mich kränklich und gesund, verhungert und vollgestopft. Alles zur gleichen Zeit.
Ich konnte mich kein Stück rühren als er mich ansah. Als er endlich begriff - und als ich endlich begriff.
Er umfasste meine Hüften, hielt mich fest und ließ mich nicht mehr los. Er musste elektrisch geladen sein, denn in mir fing plötzlich alles zu kribbeln an.
Als er sich zu mir beugte, streckte ich mich ihm entgegen. Meine Fußspitzen tippelten ein wenig nach vorn, knisterten im Schnee.
Ich lehnte mich leicht in seinem Griff zurück und wir küssten uns. Diese warmen feuchten Lippen, die die Kühle meiner Haut überwanden. Die alles umgreifende Kälte war einen Moment lang vergessen.

4 Kommentare:

  1. Den Text an sich finde ich gut, aber mich stört irgendwie der Satz: "Ich fühlte mich kränklich und gesund, verhungert und vollgestopft. Alles zur gleichen Zeit." Ist aber meine persönliche Meinung; ich fühle mich immer wie in einem Backofen in so einer Situation, aber das ist bei jedem (vorzugsweise jeder Frau) anders, denke ich...
    Und "tippeln" Fußspitzen nach vorn kurz vor eine Kuss? Ich würde eher sagen, dass sich das Gewicht irgendwie nach vorn auf die Fußballen verlagert, aber dann hört sich der Text doof an... du bist ja Autor, damit kannst du bestimmt was anfangen, oder?! :-/

    Liebe Grüße, Franci
    von Ballerstedts Buchblog

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  2. Hm... ich schreib erstmal was zu Ballerstedt^^
    Ich glaube jede Frau fühlt sich anders in so einer Situation, mir würd übel werden *hust*
    Das tippeln kann ich mir gut vorstellen. Wenn er größer ist kann sie auch ihr Gewicht auf die Fußspitzen verlagern.
    Ansonsten mochte ich den Text^^
    Aber.. (hach es ist so leicht bei anderen Leuten was zu finden was man selbst anders machen würde) ich finde es komisch, dass ihm eine Krone auf den Kopf schneit? Bei mir siehts immer alles andere als nach Krone aus^^
    Ansonsten kann ich mich gut in sie hineinversetzen. Ich denke das wolltest du wissen ;)
    Lg^^

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  3. Danke euch beiden für die Meinungen. Das hilft mir natürlich weiter, wenn das von zwei Damen kommt.

    Vorrangig ging es mir natürlich darum, zu wissen ob ich mich gut in den weiblichen Charakter hineinversetzen konnte. Gleichzeitig soll diese Sneak Preview auch dazu dienen, euch etwas heiß zu machen auf die Geschichte selbst; sollte ich sie jemals hier veröffentlichen, denn sie ist für einen Wettbewerb. :)

    Andere (wenngleich ältere und aus meiner Sicht nicht so schöne) Texte könnt ihr übrigens auf meiner Website nachlesen: www.christian.allner.de.vu

    *schamlose eigenwerbung hust hust* ^^

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  4. Herrje... ich bin befangen, was deine Texte angeht. Leider höre ich deswegen ganz laut dich aus dem Text, und es fällt mir schwer, da die weibliche Protagonistin zu sehen.
    Ich glaube, eine Frau ist in einer beschriebenen, romantischen Situation unglaublich wortgewaltig (im echten Leben geht sowieso alles zu schnell), und nimmt alles ganz überdeutlich war. So würde es zumindest mir gehen.

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